Kurzfristig hatte der Weseler TV am vergangenen Wochenende zum Mehrkampf kombiniert mit einigen Einzeldisziplinen eingeladen.
Sehr schnell stapelten sich die Anfragen ob man nicht am Wettkampf teilnehmen dürfte, so dass bereits nach kurzer Zeit die Teilnehmerzahl erreicht war und man etlichen Vereinen eine Absage erteilen müsste. Vom TSV Bayer 04 Leverkusen, der Deutschen Sporthochschule Köln, aus Düsseldorf, waren Athleten vertreten. Selbst aus dem fernen Berlin waren Athleten angereist um sich noch für die Deutschen Meisterschaften zu qualifizieren, bzw. vorzubereiten.
Natürlich waren einige Corona bedingt einige Vorgaben zu beachten, so hatten die Aktiven Athleten Gesundheitsnachweise zu erstellen und die wenigen zugelassen Trainer und Betreuer mussten Teilnehmerlisten einreichen. Einlasskontrollen taten ihr Übriges, auch wenn es immer wieder unvernünftige Badegäste von Auesee meinten sich Zutritt zum Auestadion verschaffen zu können, indem sie über Zäune kletterten und Absperrungen missachteten.
Kurzfristig hatte die ASG, die Wege und Plätze auf Vordermann gebracht und die Neue Zeitmessanlage, die der Weseler TV mit Hilfe vieler Elternspenden und der Unterstützung der Niederrheinischen Sparkasse RheinLippe angeschafft hatte, kam zu ihrer ersten Bewährungsprobe. Nunmehr ausgestattet mit neuester Zeitmesstechnik und mit einer elektronischen Startpistole, die die üblichen Gasrevolver und damit die sicherheitstechnische Lagerung und Transport überflüssig machen, starteten am Samstag zunächst die Jugendläufe bevor die Spezialisten ihre Läufe antragen.
Sie lief Maja Hülser (WJ U18) die 100m Hürden mit 15,09sec konnte sich damit auf Platz 51 der Deutschen Jahresbestleistung einreihen, dass auch den Sieg in Ihrer Altersklasse bedeutete. Am gleichen Tag startete sie auch noch im 100m Sprint und lief diese in 12,79sec. Mewes König (MJ U18) konnte seine gute Leistung von der Vorwoche annähernd wiederholen und holte sich mit 11,55sec. den Sieg, ebenso wie im Weitsprung mit 6,70m, womit er auf sich gleichzeitig auf Platz 10 der DLV Bestenliste festsetzte. Matthias Bur (MJ U18) startete über 800 und sicherte sich ebenfalls den Sieg in 2:01,68min und über 1500m in 4:33,89min und bestätige damit seine Leistung unter den Top 50 Läufern in Deutschland.
Für die Mehrkämpferinnen und Mehrkämpfer aus den Reihen des Weseler TV ging es in erster Linie um Punkte sammeln, so ist doch für jede Höhe oder Sekunde eine festgelegte Punktzahl vorgesehen. Vivie Kammerkecht (W 14) startete dabei in ersten Siebenkampf überhaupt und dass in einer höheren Altersklasse, da sie als 13jährige bei den W14 starten müsste. „Entsprechend angespannt ist Vivie in den Wettkampf gestartet“, so Ihr Trainer Dieter Jantz. „Ziel war es, dass Vivie Erfahrung sammelt. Ein Siebenkampf ist neben der Physischen Anstrengung auch eine Psychische Herausforderung, muss man doch auch eine mittelmäßige Leistung erstmal erst mal mental verarbeiten, um dann 45Minunten später erneut in einer anderen Disziplin seine Bestleistung abrufen zu können“. Nach zwei Tagen standen bei Vivie´s Mehrkampfkonto 2826Punkte und zugleich mehrere persönliche Einzelbestleistung.
Paula Müller (WJ U18) die ebenfalls im Siebenkampf angetreten war, hatte da schon etwas mehr Erfahrungen im Mehrkampf und konnte auf ihre Stärken in Wurf und Hochsprung setzen. Starten musste Paula mit ihrer „Hassdiziplin“ 100mHürden. „Wir haben sehr daran gearbeitet“, so ihr Hürdentrainer Roy Sib, „das Überqueren der Hürden mit dem Schwungbein erfolgt noch nicht schnell.“ Besonders beindruckend war der Abschluss des Siebenkampfes, als alle Mädchen nochmal alle Kräfte für die 800m mobilisierten. Hier lief Laura Voß in der Frauenklasse von der LT DSDH Köln an der Spitze ein einsames Rennen gegen die Zeit. Paula konnte sich jedoch an der zweiten Isabelle Schauerte (WJ U20) von der TSV Bayer Leverkusen festbeißen und drückte mächtig aufs Tempo, so dass die zwei Jahre ältere Isabelle sich mit Mühe als zweite in Ziel retten könnte. Für Paula standen am Ende 4260 Punkte und der Sieg in ihrer Altersklasse fest. „Mit vier Leistungen über 600Punkte, Hochsprung 1,63n (771), Kugelstoßen 12,12m (669), 100m 13,79sec (637) und die 800m mit 2:33,44min waren das sehr gute Leistungen“, so Dieter Jantz. „Lediglich im Weitsprung mit 4,48m waren wir sehr unzufrieden, da kann Paula deutlich weiter springen. Da haben heute Anlauf und Absprung heute überhaupt nicht gestimmt, da war ich überhaupt nicht mit zufrieden. Aber insgesamt war das ein sehr guter Siebkampf für Paula bei einigen Leistungen war noch Luft nach oben,“ freute er sich für seinen Schützling.
Tino Kettner (M15) trat im Neunkampf der männlichen Jugend an. „In Training hatte er einige gute Leistungen gezeigt, insbesondere beim Stabhochsprung hat er mit dem Stabhochsprungtrainer Ralf Hoffmann sehr gute Fortschritte gezeigt“, freute sich sein Trainer Dieter Jantz bereits im Vorfeld auf den Wettkampf. „Technisch können wir noch so einiges verbessern, aber Tino ist heiß auf den Wettkampf. Das Ziel sind 4900 Punkte als Quali für die deutschen Mehrkampfmeisterschaften die kurzfristig nach Halle verlegt wurden und die im letzten Jahr noch mit 4400 Punkte möglich waren. 530 bis 550 Punkte je Disziplin war das Ziel, damit könnten wir es schaffen und hätten noch etwas Luft, wenn es mal sich so klappt.“ Tino startete gut in den Wettkampf und lag nach dem ersten Tag voll im Soll mit 2156Punkte. Mit 12,41sec über 100m, 5,45m im Weitsprung, 11,56m beim Kugelstoßen und 1,61m im Hochsprung lag Tino auf Erfolgskurs. Leider stolperte er direkt bei seiner ersten Disziplin über 80m Hürden gleich zweimal. „Bei der zweiten Hürde kam Tino aus dem Tritt und stolperte nochmal bei der vierten Hürde, da war es schon ein kleines Wunder, dass er nicht völlig uns Straucheln geriet“ so Dieter Jantz. Danach klagte Tino zwar über Schmerzen in Beuger, biss aber die Zähne zusammen, im Diskus 36,35m, Stabhochsprung 3,10m und Speerwurf 39,47m lag er wieder auf Kurs. Die abschließenden 1000m mit 3:29,71 reichten jedoch nicht, zumal die Schmerzen bei Tino zunahmen. Mit 4707 Punkte konnte er am Ende nicht ganz zufrieden sein, liegt aber damit auf Rang 14 der DLV Jahresbestenliste.
Auch die weiteren WTV Athleten schlugen sich beachtlich in ihren Einzeldisziplinen. Fynn Axmann, Kugel 100HürdenJulika Peters (WJ U18) sicherte sich im Dreisprung mit 9,47m den ersten Platz, im Weitsprung sprang sie 4,36m und lief die 100h Hürden in 18,76sec. Jonah Höing (M15) lief die 3000m in 11,38min zum Sieg. Fynn Axmann (M15) stieß die Kugel 9,50m auf Platz 3 und lief die 80m Hürden in 13,07sec auf Platz 2.
Malte Miebach (M14) holte jeweils Platz 2 über 100 in 13,17sec und 800m in 2:33,24min Über 3000m lief er in 11,46min zu Gold. Tristan Licht (M13) erreichte Platz 3 über 100 in 13,96sec. Daniel Richter (M13) sicherte sich Platz 2 im Kugelstoßen mit 6,33, lief die 800m in 2:46,83 auf Platz 3, sicherte sich Platz 2 zweimal im Diskuswurf mit 16,87m und im Speerwurf mit 23,90. Amira Gonzales (W15) lief die 100m in 13,31sec, die 80mHürden in 13,68sec, warf den Speer 23,08m und sicherte sich Platz 2 in Hochsprung mit 1,55 und Weitsprung 5,03m neuer persönlicher Bestleistung. Finja Bläsius (W15) sprang 4,35m weit und im Stabhochsprung mit 2,50m zu Silber. Leni Groos (W14) lief die 100 in 13,74sec, die 80m Hürden in 14,36sec, im Diskuswurf mit 20,45m und im Stabhochsprung sprang sie mit 2,40m sicherte sie sich den Sieg. Muriel Hendricks (W14) lief die 800m in 2:43,88 und sprang Weit auf 4,78m und Platz 3. Sarah Kader (W14) lief die 800m in 3:21,29min und sprang 4,00m im Weitsprung. Reiner Schulz (M 55) lief die 200m in 30,73sec.