Grippewelle zerstört Traum von Landesmeistertitel. Als Paula Müller (W15) am frühen Samstagmorgen ihren Trainer Thomas Kubis anrief und ihm mitteilen musste, dass nun auch sie von der Grippewelle erwischt worden ist und nicht starten könne, war die Enttäuschung groß, galt sie doch als klare Favoritin im Kugelstoßen. Das Ergebnis bestätigte sich dann auch am Samstag, siegte doch die Moerserin Jesicca Tanyi mit 11,06m, einer Weite die Paula allemal gestoßen hätte, so ihr Trainer.
Mit Paulas Absage verbunden war die zweite Hiobsbotschaft, da nun auch die intensiv vorbereitete 4x200m Staffel der Startgemeinschaft Rhein-Lippe, der Vereine Weseler TV, SV Spellen und TV Voerde nicht antreten konnte. Auch hier standen die Chancen auf einen der vorderen Plätze nicht schlecht.
Glücklicherweise konnte das zweite heiße Eisen des Weseler TV, Mewes König (M15), starten. War dieser doch vor einer Woche von einer Skifreizeit seiner Schule, mit der Nachricht zurückgekehrt, dass nach einem Sturz die Hand schmerzte. Ein letzter Test am Donnerstag gab aber Entwarnung, so dass er in seinen Disziplinen Kugelstoßen und 60m Sprint antreten konnte.
Als weitere Athleten hatten sich Alexandra Kubis (W15) im Dreisprung, Olivia Goller (W14) und Max Seidler (M15) im 60m Sprint qualifiziert. Für die beiden letztgenannten waren es die ersten Landesmeisterschaften. Hier galt es vor allen Dingen Erfahrung zu sammeln in den großen Teilnehmerfeldern. Ebenfalls an den Start ging Maja Hülser (W15), die ebenfalls zur Trainingsgruppe des WTV gehört, aber für den SV Spellen startet, über 60m Sprint und 60m Hürden.
Mewes startete als erster WTV Athlet mit dem Kugelstoßen und konnte sich hier im dritten Versuch auf 12,17m steigern, einer neuen persönlichen Bestleistung. „Danach war bei Mewes ein bisschen die Power raus“, so Thomas Kubis. Die drei Versuche im Endkampf brachte keine Verbesserung mehr, so dass am Ende der unglückliche vierte Platz stehen blieb. Seinen anschließenden Vorlauf über 60m konnte Mewes dann mit 7,56sec. mit der insgesamt Drittbesten Vorlaufzeit beenden und sich damit sicher für die Endläufe qualifizieren. Dort lief er in fast identischer Zeit von 7,57sec auf Platz drei und sicherte sich damit die Bronzemedaille. Max, der im gleichen Vorlauf startete, erwischte keinen guten Start und musste dem Feld hinterherlaufen und verpasste mit 8,50sec. leider die Qualifikation für die Endläufe. „Max hat seine Möglichkeiten heute in der Halle, in der für ihn noch ungewohnten Atmosphäre leider nicht ganz abrufen können“, so Thomas Kubis.
Maja Hülser konnte sich bei ihren Vorläufen über 60m Hürden und 60m Sprint durchsetzen und qualifizierte sich in beiden Fällen für die Endläufe. Zunächst ging es über die Hürden, bei denen sich Maja 9,47sec. in ihrem Vorlauf als Zweite qualifizieren konnte. Im Endlauf konnte sie sich noch mal um 5Hundertsel steigern und wurde mit 9,42sec. Vierte. Über 60m qualifizierte sie sich mit 8,13sec. für die Endläufe und konnte hier mit 8,14sec. den zweiten Platz und damit die Silbermedaille einheimsen.
Alexandra Kubis startete erst am Nachmittag in ihrem Wettkampf im Dreikampf. Nachdem sie sich mit 8,42m im zweiten Versuch für den Endkampf der besten acht qualifiziert hatte, konnte sie diese Weite im vierten Versuch nochmal bestätigen, womit sie Siebte im Gesamtklassement wurde.
Auch für Olivia waren es die ersten Landesmeisterschaften. Entsprechend angespannt ging sie in ihren Vorlauf und hatte hier das Pech mit ihren Spikes im Startblock hängen zu bleiben, womit sie natürlich schon auf den ersten Metern Boden auf die Konkurrenz verlor und dann auch ganz schlecht in ihren Rhythmus reinkam, so dass sie leider nach dem Vorlauf mit 8,78sec. ausschied.
Bei den zeitgleich in Erfurt stattfindenden Deutschen Seniorenmeisterschaften, ging WTV M45 Athlet Peter Gruhn im Hochsprung an den Start. Der frühere Mehrkampfjugendmeister und Physiotherapeut aus Wesel, war zusammen mit seinem Bruder Reinhard, TuS 09 Erkenschwick, der in der M50 Klasse auch im Hochsprung antrat, angereist. Leider verletzte sich Peter Gruhn beim Sprung über 1,69m leicht, so dass er über 1,72m dem Absprungfuss nicht mehr voll belasten konnte. Er erreichte mit 1,69m einen undankbaren vierten Platz in seiner Altersklasse, während sein Bruder mit 1,68m bei den M50er den dritten Platz erreichte.